Unsere Geschichte

 Unsere Geschichte

Hintergrund und Entstehung des Projektes


Der 10. Jahrgang der KGS Hemmingen besucht in jedem Jahr das Nachbarland Polen. Eine Station dabei ist der Besuch bei Melitta Sallai, der Leiterin der „Hedwig-Stiftung“. Diese Stiftung betreibt einen karitativen Kindergarten und beherbergt eine deutsch-polnische Akademie, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Völkerverständigung zu fördern. Diese Bildungsstätte ist seit 1994 tätig. Im Jahr 1999 wurde sie mit dem „POLCUL-Preis“ ausgezeichnet, vergeben von der „Stiftung für Unabhängige Polnische Kultur“. 2001 erhielt sie für besondere Verdienste um die Entwicklung der deutsch–polnischen Beziehungen den „Deutsch–Polnischen Preis“, dessen Verleihung im Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit 1991 vereinbart wurde.

Da bei unseren jährlichen Besuchen in Muhrau/Morawa stets einige Schüler die Gespräche auf Video dokumentieren (was dann nach der Fahrt der Elternschaft an einem Abend präsentiert wird), ist bei Melitta Sallai der Gedanke entstanden, doch eine größere Dokumentation über den Aufbau der Hedwig-Stiftung, die Aktivitäten in Muhrau/Morawa durch unsere Schule erstellen zu lassen. Wir haben dieses Vorhaben zusammen mit einer polnischen Gruppe im Rahmen einer Schülerbegegnung realisiert. Unser Partner war eine Schülergruppe der ALA (Autorskie Licea Artystycze) aus Breslau/Wrocław.

Beide Gruppen haben als „regionale Besonderheiten“ im Vorfeld der Begegnung Straßeninterviews in ihren jeweiligen Heimatstädten gemacht. Diese Interviews spiegeln Bilder und Vorstellungen der Menschen über das jeweilige Nachbarland und sich selbst wider. In Muhrau/Morawa haben wir uns diese anschließend angesehen und verglichen, wobei unsere Diskussionen nicht immer konfliktfrei verliefen. Die historische Vergangenheit spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Sichtbar wurde auch, wie „regionale Identitäten“ einem Wandel unterliegen.

Über das Projekt und Melitta Sallai

Im Jahre 2011 startete im Rahmen des Seminarfaches Film in der Oberstufe der KGS Hemmingen  ein binationales Filmprojekt. Auf Einladung der Stiftung „Heilige Hedwig“ (benannt nach der Schutzpatronin Schlesiens) sind wir nach Muhrau/Morawa (in der Nähe von Breslau) in Niederschlesien gereist, um über die Aktivitäten der Stiftung, das Leben der schlesischen Gutsbesitzertochter und Leiterin des Hauses Melitta Sallai einen Dokumentarfilm zu drehen. Ebenfalls eingeflossen in den Film sind die Begegnung zwischen Deutschen und Polen und „Making-of“-Material des Drehs.

Die Stiftung hat ihren Sitz auf Schloß Muhrau/Morawa, einem neoklassizistischem Gutshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Melitta Sallai wurde dort am 2. Oktober 1927 als Tochter des schlesischen Gutsbesitzers Hans-Christoph von Wietersheim-Kramsta geboren. Kurz vor Kriegsende floh sie mit ihrer Familie gen Westen. Was Melitta Sallai in den folgenden Jahrzehnten in Frankreich, Portugal und Angola gemacht hat und warum sie wieder in ihre niederschlesische Heimat zurückgekehrt ist, was ein Kindergarten mit all' dem zu tun hat und was die Polen von den Deutschen denken (und natürlich auch umgekehrt), das alles erfahren Sie im 90-minütigen Film „Von Muhrau nach Morawa – Ein deutsch-polnisches Schülerprojekt“.

Die Dreharbeiten fanden vom 27.5. bis zum 3.6.2011 auf Schloß Muhrau und Umgebung statt. Unterstützt wurde das Projekt dabei von einer professionellen Kamerafrau.

Weitere Unterstützung erfuhr das Projekt von der Bürgerstiftung Hemmingen, dem Förderverein der KGS Hemmingen, dem Deutsch-Polnischen Jugendwerke sowie dem Medienzentrum der Region Hannover. Besonderer Dank gilt darüber hinaus Frau Małgorzata Miedzińska-Staszkiewicz für die polnische Übersetzung des Filmes sowie weiterer projektbezogener Materialien.
Heimat – Ein deutsches Alleinstellungsmerkmal?

Ein zentraler Begriff in diesem Film ist der Begriff „Heimat“. Was macht die Heimat aus, wie definiert man diese? Auch wenn der Plural (laut Duden) nicht gebräuchlich ist, laut Melitta Sallai sollte dies aber so sein, denn „[...] man kann zwei Heimaten haben“. In keine andere Sprache der Welt läßt sich das deutsche Wort „Heimat“ nativ übersetzen. Englische Wörterbücher bspw. verwenden für „Heimat“ home, homeland, native country oder roots. Doch alle diese Worte beschreiben lediglich einen Teil von „Heimat“ ...
Vom 17. bis 20. Juni 2012 ist ein kleiner Teil von uns erneut nach Muhrau/Morawa gereist, um Melitta Sallai dort zu besuchen.

Foto vom 20. Juni 2012 - v. l. n. r.:
Tanita Lau, Nora Lau, Felix Schulz, Melitta Sallai und Isabel Bothe
- und Reinhold Baaske an der Knipse
Auch 2013 haben wir Melitta Sallai besucht. Diesmal vom 17. bis 21. Mai, also genau 11 Monate später und einen Tag länger. Wie auch die beiden Jahre zuvor war das Wetter auf unserer Seite; es war sonnig und warm.

Foto vom 21. Mai 2013 - v. l. n. r.:
Lisa Rometsch, Tanita Lau, Nora Lau und Felix Schulz

2015 haben wir Melitta Sallai dagegen in Hannover getroffen – bei der Verleihung des „Kulturpreises Schlesien 2015“ in dessen Rahmen ihr bzw. der Hedwig-Stiftung ein Sonderpreis verliehen wurde.

Foto vom 5. September 2015 - v. l. n. r.:
Reinhold Baaske, Tanita Lau, Felix Schulz, Melitta Sallai, Nora Lau und Isabel Bothe


Quelle: Nds. Ministerium für Inneres und Sport
Interessante Links der Hedwig-Stiftung
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